Das können dann auch digital unerfahrene Personen sein, oder?
Ja, das ist sogar die Regel. Meine Hauptaufgabe ist es deshalb erst einmal, den Projektverantwortlichen beim Kunden zu erklären, was Softwareentwicklung eigentlich ist, was genau wir tun und auch Falsch- oder Halbwissen aufzuklären. Ein aktuelles Beispiel dafür ist AI. Circa 80 Prozent unserer aktuellen Kundentermine sind derzeit Aufklärungsgespräche darüber, was AI im Moment tatsächlich kann – und dass sie nicht die eierlegende Wollmilchsau ist, die alles wie von Zauberhand erledigt. Also Aufklärungsarbeit gehört zu einer meiner Hauptaufgaben. Wir bewegen uns meist im Industriebereich oder in mittelständischen Unternehmen, die zwar zu digitalisieren begonnen haben, aber noch wenig Erfahrung damit haben. Ich bin mehr als einmal gefragt worden, ob ich die gewünschte Softwarelösung auf CD-ROM brenne, damit sie der Kunde selbst einspielen kann …
Wie erklärst du in diesen Fällen, wie Software-Entwicklung funktioniert?
Ich arbeite gern mit Metaphern und Vergleichen oder demonstriere, wovon ich rede – zum Beispiel, indem ich aufzeichne, wie Systeme zusammenspielen. Das hilft sehr gut, um zu zeigen, wie komplex manche vermeintlich einfachen Anforderungen doch sind.
Was ist euer Hauptziel im Software Engineering?
Es freut uns am meisten, wenn Kunden gern mit unseren Lösungen arbeiten und das Ergebnis wertschätzen. Das gelingt am besten, wenn die Kundenbeziehung ein Miteinander ist und wenn unsere Entwickler Freude an ihrer Arbeit haben. Mein persönliches Ziel ist, dass meine Mitarbeitenden an Projekten arbeiten, die ihnen Spaß machen. Dann kommt auch etwas Gutes dabei heraus.